Drittes Technology Roundtable bringt Industrie, Forschung und Startups in Buchs zusammen

30.06.2025

Am 3. Juni 2025 fand am OST Campus Buchs das dritte Technology Roundtable des Sen-sor Innovation Hub statt. Über 50 Fach-personen aus Industrie, Forschung und Startups nutzten die Gelegenheit, um aktuelle Entwicklungen in der Sensorik zu diskutieren – von neuartigen Lasers-chweisstechnologien bis hin zu Heraus-forderungen bei der Weiterent-wicklung bestehender Sensorkonzepte.

Das Roundtable-Format findet zweimal jährlich statt und fördert den offenen Austausch zwischen Akteuren aus Technologie, Wissenschaft und Wirtschaft. Es bietet Raum für konkrete Anwendungsbeispiele, beleuchtet aktuelle Herausforderungen und vernetzt Menschen, die gemeinsam an einem innovationsstarken Ökosystem arbeiten. Besonders im Fokus: Praxisnahe Einblicke, wie durch gezielte Zusammenarbeit neue Sensorlösungen schneller zur Marktreife gelangen können.

Von Industriebedarfen bis Medtech-Potenzialen

Nach der Begrüssung durch Prof. Stefan Bertsch, der die Living-Lab-Strategie der OST vorstellte, eröffnete Markus Wenk vom Hexagon Technology Centre den Fachaustausch mit einer konkreten Industrieherausforderung: Die heute gängigen Öl-basierten Neigungssensoren sind technologisch rund 30 Jahre alt. Der Bedarf nach kleineren, genaueren und preislich wettbewerbsfähigen Alternativen ist hoch – besonders im Bereich der Vermessungstechnik. Neue Ansätze mit MEMS- und Quantentechnologie bieten hier vielversprechende Perspektiven.

Ein Blick in die Startup-Welt zeigte, wie stark die Sensorik mit anderen Branchen vernetzt ist: Luigi Calabrese, Gründer des Startups Yalosys, präsentierte eine ultraschnelle Laserschweisstechnologie, mit der Glas und Hybridmaterialien präzise verbunden werden können. Die Technologie spielt eine zentrale Rolle bei der Entwicklung neuer medizinischer Implantate, etwa zur Hormonüberwachung. Für die Weiterentwicklung nutzt Yalosys gezielt die Hightech-Infrastruktur des Sensor Innovation Hub – insbesondere den Reinraum in Buchs.

Standortstrategie: Liechtenstein unterstützt den Technologiestandort

Auch politische Perspektiven wurden eingebracht: Barbara Fuchs vom Amt für Volkswirtschaft Liechtenstein erklärte, weshalb sich das Nachbarland im Rahmen des Sensor Innovation Hub engagiert. Ziel sei es, ein zukunftsorientiertes, sich selbst tragendes Ökosystem für Sensoranwendungen aufzubauen. Mit Stärken in Photonik, Messtechnik und Präzisionsmechanik bringe die Region ideale Voraussetzungen mit, um international sichtbar zu bleiben – besonders in Bereichen wie Medtech, IoT und Automatisierung.

Impulse aus Forschung und Vernetzung

Impulse aus der Forschung rundeten das Programm ab: Markus Michler von der OST stellte die selektive Laserkantenbearbeitung vor, mit der komplexe 3D-Formen in Glas realisierbar sind. Paul Zbinden vom Campus Rapperswil zeigte auf, wie Edge-AI als ressourcenschonende Alternative zu klassischen CPU- oder GPU-Anwendungen genutzt werden kann – insbesondere bei dezentralen Sensordatenverarbeitungssystemen.

In einem Workshopformat konnten die Teilnehmenden zum Abschluss eigene Ideen und Anregungen für die Weiterentwicklung des Roundtable einbringen. Beim anschliessenden Apéro wurde der Austausch vertieft, neue Kontakte geknüpft und potenzielle Kooperationen angestossen. Die nächste Ausgabe des Roundtable findet am 20. November 2025 statt.

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